Housing First für Lüneburg
Aktuell werden die Nächte wieder kälter und auch in Lüneburg gibt es Menschen, die bei kalten Wintertemperaturen kein Dach über dem Kopf haben. Die Linke setzt sich dafür ein, gemeinsam mit SPD und Grünen einen Housing First Ansatz auch in Lüneburg umzusetzen. In Lüneburg liegt die Zahl wohnungsloser Menschen aktuell bei etwa 500 mit steigender Tendenz. Davon sind 110 ohne Bleibe und kommen in Notunterkünften unter, etwa 20 Menschen leben und schlafen unter freiem Himmel, was vor allem in den Wintermonaten besonders hart ist.
Neben dringend benötigten Änderungen in der Wohnungspolitik, die nur sehr schleppend vorangehen, ist ein Housing First Ansatz ein zentraler Baustein, um Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu beenden. In einigen Städten in Deutschland zeigen sich Erfolge dieses Ansatzes und auch in europäischen Nachbarländern, wie z.B. Finnland, zeigt sich, dass 80-90 Prozent der vormalig wohnungslosen Menschen auch nach 2 Jahren noch zur Zufriedenheit aller involvierten Akteur*innen in ihren Mietwohnungen leben.
Housing First ist ein Ansatz, der den Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf bietet, sondern davon ausgeht, dass eine Wohnung als sicherer Rückzugsraum ein Ausgangpunkt und eine Grundlage ist, um mit weiterer Beratung und Unterstützung ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Armut und Wohnungslosigkeit sind auch in Lüneburg eine Herausforderung, der sich die Mitglieder des Stadtrates gemeinsam stellen sollten. Die Linke begrüßt die signalisierte Unterstützung der SPD und der Grünen in diesem Anliegen und hofft auf breite Zustimmung zu unserem Antrag.
Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Menschen in den Straßen und Ladeneingängen und in den Notunterkünften unserer Stadt leben und schlafen, sondern müssen in Kooperation mit der Herberge und weiteren sozialen Einrichtungen sinnvolle und erprobte Konzepte wie Housing First umsetzen, um Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu beenden.